Weltweit gibt es eine große Beschäftigungslücke bei Autist*innen. Schätzungen gehen davon aus, dass weniger als 29% (ons.gov.uk) der autistischen Menschen einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen, die ihrer Qualifikation gerecht wird. Eine aktuelle Studie von Experten wie Kai Vogeley und Christine M. Falter-Wagner der Universitäten Köln und München zeigt eine um den Faktor 5 höhere Arbeitslosenquote bei Erwachsenen im Autismus-Spektrum als bei Nicht-Autist*innen – trotz überdurchschnittlichem Bildungsniveau. Auch Erhebungen u.a. der britischen National Autistic Society besagen, dass die überwiegende Mehrheit der Autist*innen arbeiten möchte und oft hochqualifiziert ist. Sie scheitern aber an unflexiblen und diskriminierenden Einstellungsverfahren, mangelnder Unterstützung am Arbeitsplatz, unzureichendem Bewusstsein für Autismus in den Unternehmen und Vorurteilen der Arbeitgeber und Teamkolleg*innen.
Wir glauben, dass die Veränderung eines einzelnen Lebens der Anfang der Veränderung der ganzen Gesellschaft ist. Wir messen deshalb unseren sozialen Impact daran, was wir im Leben unserer autistischen Mitarbeitenden bewirken, welche Auswirkungen wir auf unsere Kunden haben und wie wir das Thema Neurodiversität in die Gesellschaft tragen.
15-20% der Bevölkerung weltweit sind neurodivergent, davon 2% im Autismus-Spektrum. Und obwohl viele Autist*innen talentiert, qualifiziert und motiviert sind, sind nur 29% in Vollzeit beschäftigt. Die große Mehrheit ist unterbeschäftigt und arbeitet in Berufen, für die sie überqualifiziert sind.
Autismus beeinflusst die Wahrnehmung, Denkweise und die Emotionen eines Menschen. Da sich Autismus bei jedem Menschen anders auswirkt, sprechen wir von einem Autismus-Spektrum. Wie alle anderen Menschen haben auch Autist*innen einzigartige Persönlichkeiten. Das Spektrum ist dreidimensional und die Vielfalt innerhalb des Autismus-Spektrums ist unendlich groß. Das erklärt, warum auticon einen personenzentrierten Ansatz verfolgt: Wir wollen Arbeitsplätze schaffen, die für die Menschen als Individuen funktionieren, anstatt eine Einheitsformel anzuwenden.
“Autismus ist kein Zusatz, der lediglich ein neurotypisches Gehirn verändert. Es ist kein Zaubertrank, sondern eine ganze Perspektive.” – Aidan
Laut Schätzungen sind 20 % der Menschen neurodivergent (British Medical Bulletin, 2020). Oft möchten diese aber aus Angst vor Ausgrenzung oder übertriebener Fürsorge nicht, dass Arbeitgeber und Teammitglieder darüber Bescheid wissen. Das hat Auswirkungen auf ihre Arbeit, denn Autismus und andere neurodivergente Konditionen können die soziale Interaktion mit Kolleg*innen und die Umsetzung von Aufgaben im Projekt erschweren. Schon ein herkömmlicher Bewerbungsprozess ist eine Hürde. Offenheit für Vielfalt im Denken, eine klare Kommunikation, das Vermeiden von Störfaktoren und ein generelles Verständnis für ihre Art der Informations- und Reizverarbeitung können die Situation von Autist*innen, ADHSlern und anderen neurodivergenten Fachkräften verbessern. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, passende Arbeitsumgebungen zu schaffen und anderen Unternehmen das Wissen darüber zu vermitteln.
“Neurodiversität ist ein Thema für die gesamte Gesellschaft. Selbst Menschen, die als ‘typisch’ gelten, denken anders als andere, müssen kompensieren und maskieren. Die Neurodiversitätsdiskussion kann für alle von Nutzen sein.” – Benjamin
„Ich fühle mich gebraucht und wertgeschätzt und kann endlich meine Fähigkeiten und Ressourcen zielgenau einsetzen. Das fühlt sich sehr gut an. Und gibt mir auch Bestätigung. Nebenbei werden meine Schwächen / Barrieren nicht mehr so fokussiert und irrelevant, da die Kolleg*innen sehr gut damit umgehen können und diese ausgleichen. Ich fühle mich selbstsicherer und bestärkt.“
— aus der anonymen Mitarbeiterumfrage zum Global Impact Report, Juni 2022
Unsere Kunden machen positive Erfahrungen mit Neurodiversität und Inklusion, bauen Vorurteile ab und erreichen ihre Diversity-Ziele. Sie erleben, dass die Arbeit unserer hochqualifizierten Expert*innen ihre internen Abläufe verbessert und ihre Projekte zum Erfolg bringt. In der Umfrage unter unseren Kunden für den letzten auticon Global Impact Report schrieb ein Auftraggeber: „Ich habe jetzt ein viel tieferes Verständnis für den positiven Beitrag, den jemand mit Autismus am Arbeitsplatz leisten kann, und dafür, was Autismus eigentlich ist.”
“Es ist inspirierend, das Wachstum von auticon im (Land) und weltweit zu sehen. auticon hat das Potenzial, das Leben der Mitarbeitenden weg von der Erfahrung gesellschaftlicher Ausgrenzung hin zu einem Gefühl der Akzeptanz und der Wertschätzung zu verändern. Die Beschäftigung verbessert auch die psychische Gesundheit und die Autonomie durch finanzielle Unabhängigkeit. Und auch unsere Kunden profitieren von der Vielfalt und Kreativität, die autistische Mitarbeiter*innen in die Arbeit einbringen. Ich bin stolz darauf, dem auticon-Vorstand beratend zur Seite zu stehen.”
– Professor Simon Baron-Cohen
University of Cambridge
In Großbritannien hat auticon eine Reihe von Podcasts zu Autismus veröffentlicht – „Autismus: Im Gespräch mit auticon”. Sie soll das Bewusstsein für die Realitäten von Autist*innen an ihrem Arbeitsplatz schärfen – von den Vorteilen neurodivergenter Talente bis zu typischen Herausforderungen für erwachsene Autist*innen am Arbeitsplatz. Mit Moderation von Carrie Grant MBE werden Interviews zum Thema Autismus mit bekannten Persönlichkeiten z.B. aus der Geschäftswelt, den sozialen Medien oder der Autismus-Wissenschaft geführt.
auticon Consultants, Job Coaches und andere Teammitglieder teilen in den Podcasts ihre Erfahrungen und Sichtweisen. Die Podcasts sind auf Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts verfügbar.