“Cockpit”, das kundenspezifische MS Dynamics CRM der Zurich Gruppe, wird in die MS Azure-Cloud migriert. Dafür müssen diverse in C# realisierte und bis zu 10 Jahre alte APIs (vor allem REST, aber auch SOAP) reviewed, getestet und angepasst werden.
Zurich Insurance Group (Zurich) ist eine führende Mehrspartenversicherung, die über 55 Millionen Kunden – sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – in mehr als 210 Ländern und Gebieten betreut. Vor 150 Jahren gegründet, treibt Zurich heute den Wandel in der Versicherungsbranche voran. Die Gruppe bietet neben Versicherungsschutz zunehmend auch Präventionsdienstleistungen an, die beispielsweise das Wohlbefinden fördern und die Klimaresilienz stärken.
Im Einklang mit dem Ziel «gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten», strebt Zurich danach, eines der verantwortungsbewusstesten und wirkungsvollsten Unternehmen der Welt zu sein. Diversity & Inclusion schreibt der Konzern ganz groß und ist seit 2020 auch Mitglied und Unterzeichner der Charta der Vielfalt.
„Anfangs war ich skeptisch, autistische Berater einzustellen – ich wusste nicht, ob sie die Fähigkeiten haben würden, die wir brauchten. Aber dann erfuhr ich durch eine Präsentation unseres Personalleiters Uwe Schoepe von auticon, einem Beratungsunternehmen, das ausschließlich autistische Berater einstellt. Am Ende dachte ich: ‘Das könnte toll werden, wenn auticon die richtige Person hat.’ Wie sich herausstellte, haben sie das.“ – erzählt Stefan Kübitz von den Anfängen der Zusammenarbeit mit auticon.
Vom Wunschzettel zur Realität
Stefan Kübitz ist Program Manager IT Customer & Sales bei der Zurich Gruppe Deutschland (Zürich) und leitet als Projektmanager seit 2021 die Umstellung des Microsoft Dynamics-basierten Client Relationship Management (CRM)-Systems auf die Cloud – genannt Projekt „Cockpit“.
„Unsere Vertreter, Partner und Mitarbeiter – rund 3.300 Personen – nutzen das CRM. Sie alle haben spezifische Bedürfnisse, und wir schreiben Code, um das CRM zu verbessern und diese Bedürfnisse zu erfüllen. Wir verlagern das CRM seit etwa drei Jahren in die Cloud und brauchten jemanden mit sehr spezifischen Fähigkeiten, um den gesamten Code zu testen, sicherzustellen, dass er funktioniert, und zu dokumentieren, wie er erstellt wurde, damit andere in Zukunft damit arbeiten können.
Es war nicht leicht, die richtige Person zu finden“, verrät Stefan Kübitz. „Es musste ein erfahrener Entwickler sein, der die Programmiersprache C# fließend beherrscht, der auf Details achtet, Muster erkennt und logische Analysen durchführt. Außerdem brauchte er eine hohe Konzentrationsfähigkeit, ein hervorragendes Gedächtnis und eine gute Fehlererkennung – und er musste schnell und selbstständig arbeiten können.“
Eine hohe Anforderung, die auticon als IT- und Datenberatungsunternehmen, das Autisten beschäftigt, erfüllt. Die auticon-Berater verfügen über Stärken und Talente in den Bereichen Business Analytics, Testautomatisierung und Softwareentwicklung und sind damit ideal für Projekte der Arbeitsplatzdigitalisierung.
Liebe was du tust und tue was du liebst
„Programmieren ist für mich kein Job, sondern meine Leidenschaft“, sagt Jürgen Schuch, der kurz nach seiner Autismus-Diagnose im Jahr 2018 bei auticon begann und seitdem als IT-Expert & Solutions Architect in komplexen Projekten bei namhaften auticon-Kunden arbeitet. „Seit Januar 2022 helfe ich der Zurich dabei, den Code für das CRM zu testen, zu katalogisieren und neu zu schreiben. Das ist genau die Art von Arbeit, die ich gerne mache.
Ich sage immer: ‘Code ist dann richtig, wenn er schön wird‘. Wenn ich einen Code betrachte und ein Problem erkenne, lese ich den Code und denke über ihn nach, während ich etwas anderes tue, z. B. spazieren gehe oder mit meinen Katzen spiele. Die ganze Zeit arbeite ich im Hinterkopf an der Antwort, und wenn ich sie habe, gehe ich zurück an meinen Computer und erstelle die Lösung auf eine Art und Weise, die sauber, selbsterklärend und eben … schön ist.“
Durch die Pandemie hat Jürgen Schuch seinen Arbeitsplatz in sein Haus in der Nähe von München verlagert. „Das passt, weil ich so arbeiten kann, wie ich es gerne möchte“, sagt er. „Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe auch gerne mit Menschen zu tun. Es ist zum Beispiel immer toll, sich mit Kunden zu treffen, um Probleme zu besprechen und sie über die beste Lösung zu beraten. Aber im Allgemeinen ziehe ich es vor, von zu Hause zu arbeiten, da ich so viel erledigen kann.“
Obwohl er noch nicht lange bei der Zurich ist, genießt Jürgen Schuch die Arbeit dort. „Die Teammitglieder sind großartig: engagiert, fleißig und es macht wirklich viel Spaß mit ihnen. Außerdem erhalten alle Mitarbeiter*innen von auticon viel Unterstützung. Mehr kann ich mir nicht wünschen.“
„Ich bin sehr beeindruckt von Jürgen. Er arbeitet schnell, souverän und liefert qualitativ hochwertige Ergebnisse. Er hat Tausende von Codezeilen in etwa vier Monaten getestet und dokumentiert – wenn wir die Entwickler gebeten hätten, dies zusätzlich zu ihren Aufgaben zu tun, hätte es vielleicht 12-18 Monate gedauert. Wir sind sehr zufrieden.“
Stefan Kübitz, Program Manager IT Customer & Sales
Auf die Frage, wie sich die Arbeit mit auticon von dem unterscheidet, was er sich ursprünglich vorgestellt hat, gibt Stefan Kübitz eine eindeutige Antwort. „Es ist völlig anders. Ich dachte, wir müssten vielleicht Anleitungen geben oder unsere Arbeitsweise anpassen. Ich habe mich sogar gefragt, ob Jürgen versuchen würde, mir weitere Dienstleistungen anzudrehen, wie es bei Service Suppliern oft der Fall ist. In Wirklichkeit ist es genau das Gegenteil. Jürgen arbeitet sehr selbstständig, macht einen tollen Job und redet immer nur über die Arbeit, was ihn, um ehrlich zu sein, noch vertrauenswürdiger macht.“
Jürgens Herangehensweise an Problemlösungen sticht für Stefan besonders hervor. „Ich habe Beispiele gesehen, wo in einem 10 Seiten langen Code irgendetwas nicht richtig funktioniert. Jürgen liest ihn, speichert ihn ab, geht spazieren und strukturiert ihn im Kopf um. Dann kommt er zurück, gibt alles in den Computer ein und macht weiter. Definitiv ein ‘Wow’-Moment!”
Kundennutzen:
Gemeinsam eine bessere Zukunft schaffen
Die Erfahrungen mit auticon waren so gut, dass Stefan zwei zusätzliche Berater eingestellt hat. „Wir sind in die Cloud migriert und rollen jetzt neue Funktionen aus, deshalb haben wir zwei Junior Consultants eingestellt, die mit Jürgen zusammenarbeiten“, sagt Stefan er. „Julian Knuth kam im April dazu und ein weiterer Berater kommt im September. Julian ist ein junger, engagierter und talentierter Mensch – und er ist viel besser, als er denkt“, lacht Stefan Kübitz. „Er lernt leidenschaftlich gern: Wenn er etwas nicht weiß, hört man ein paar Tage lang nichts von ihm, weil er sechs Bücher darüber liest und ein Experte wird – unglaublich!“
Während Stefan Kübitz in die Zukunft blickt, denkt er über einen neuen Ansatz nach, den Jürgen Schuch vorgeschlagen hat. „Wir hatten ein Gespräch über testgetriebene Entwicklung“, sagt Stefan Kübitz. „Normalerweise sehen wir ein Problem, entwickeln eine Lösung dafür und setzen sie um. Bei der testgesteuerten Entwicklung denkt man über das gewünschte Ergebnis nach, schreibt den Code, um es zu erzeugen, und testet ihn, sobald man ihn hat. Es ist ein schnellerer, agilerer Ansatz und ein großartiges Beispiel dafür, dass Jürgen nicht nur hier ist, um einen Job zu erledigen: Er ist ein geschätzter und innovativer Teil des Teams, mit dem wir gerne zusammenarbeiten.“