Die auticon GmbH wurde für den Großen Preis des Mittelstands 2022 nominiert. Die seit dem Jahr 2002 bundesweit von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene Auszeichnung ehrt Unternehmen und Organisationen, die in besonderer Weise unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung leben. Sie können sich nicht selbst für den Preis bewerben, sondern werden von Personen aus der Wirtschaft für eine Teilnahme vorgeschlagen und bei Eignung nominiert. Insofern ist bereits die Nominierung eine Auszeichnung und ein Beweis für nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln. Das Social Enterprise auticon hat ein Modell für den Einsatz von autistischen IT-Spezialist*innen in Kundenprojekten entwickelt. Seit zehn Jahren ist das in Berlin gegründete Unternehmen damit im Markt für IT Services erfolgreich und hat inzwischen 20 Standorte mit 370 Mitarbeiter*innen in Europa, Nordamerika und Australien, 70 Prozent davon sind Autist*innen.
„Wir sind sehr stolz auf die Nominierung und freuen uns, dass immer mehr Unternehmen auf unsere umfangreiche Erfahrung zurückgreifen und beim Erreichen ihrer Business-Ziele und dem Umsetzen ihrer Strategien für Diversity & Inclusion mit auticon zusammenarbeiten. 44 Prozent, also fast die Hälfte der von S&P und MSCI als Vorreiter für ESG eingestuften DAX-40-Konzerne, haben bereits erfolgreich Projekte mit unseren autistischen IT-Spezialist*innen umgesetzt. Der Mehrwert neurodiverser Teams ist unbestritten,“ sagt Dieter Hahn, Managing Director der auticon GmbH.
Autist*innen haben eine eigene Art, Informationen und Reize im Gehirn zu verarbeiten. Je nach Ausprägung ihres Autismus haben sie besondere kognitive Fähigkeiten: So erkennen manche Autist*innen sehr schnell Fehler, Musterabweichungen und logische Brüche, oder sie sehen Strukturen und Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben. Viele haben einen hohen Anspruch an Qualität und sind in ihrer Fehleranalyse und ihrem Urteil unvoreingenommen und neutral. Oft haben sie eine große Leidenschaft für ihr Interessensgebiet und eignen sich ein umfangreiches Know-how dazu an. Mit ihrem eigenen Blick auf Probleme finden sie Lösungen, auf die Nicht-Autist*innen nicht kommen. Neurodiverse Teams – also Teams aus Mitarbeiter*innen unterschiedlicher neurologischer Disposition – arbeiten deshalb produktiver und erfolgreicher als homogene Arbeitsgruppen. Besondere Ansprüche an die Kommunikation, Arbeitsorganisation oder die Arbeitsplätze der Autist*innen werden mit Hilfe von Job Coaches von auticon in den Teams der Auftraggeber umgesetzt. Auf diese Weise hat auticon bereits hunderte von DAX-Konzernen und mittelständische Unternehmen bei ihren IT-, Compliance- und Digitalisierungsprojekten mit autistischen Mitarbeiter*innen unterstützt. Die Auftraggeber erleben Inklusion in positiver Weise und die Teammitglieder verstehen, welche fachliche und menschliche Bereicherung die Zusammenarbeit mit Autist*innen ist.